Michael Helm

Zwei Premieren im Frühjahr in Spenge

Beginnen werde ich die Lesungen in Spenge in diesem Jahr mit zwei Unsympathen der Weltliteratur: Diederich Heßling & Heithcliff. Man muss sie nicht lieben, aber Figuren wie Heßling begegnen uns leider auch heute viel zu oft und Heithcliff ist einfach ein ganz faszinierender Romancharakter. Gespannt?

Wir sehen uns ...

08.02.23 | Heinrich Mann | Der Untertan | Infos 

18.03.23 | Emily Brontë | Sturmhöhe | Infos

Schweigen

Keine Lesungen. Bis wann?
Fragen Sie diese Website und bleiben Sie in der Warteschleife …

Absagen & Verschiebungen

Die steigenden Infektionszahlen machen es wieder unmöglich.

Stadtbüberei Spenge
Die Lesung zu Milena Jesenská wird auf den 02.10.2021 verschoben. Wir hoffen, uns dann wieder unter anderen Bedingungen in Spenge sehen zu können. Ansonsten steht das Programm für 2021 dort. Zumindest was wir planen in Frühjahr und Herbst, wird hier in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Buchhandlung Herdecke
Die Mark Twain-Lesung entfällt vorerst. Wir bemühen uns, die Veranstaltung nachzuholen, sollte sich die Lage wieder bessern – wann auch immer – wie auch immer – wo auch immer.

In den nächsten Tagen erhalten Sie weitere Infos zu den Lesungen, die noch ausstehen in diesem Jahr. Mein Optimismus hält sich allerdings in Grenzen.

Bleiben Sie daher geduldig und vor allem gesund!
Ihr Michael Helm

Wie es jetzt weitergeht …

Lesungen im Herbst

Oft werde ich in den letzten Tagen gefragt: „Wie geht es denn jetzt weiter mit Ihren Lesungen?“ Ehrlich kann ich darauf nur antworten: „Ich weiß es auch nicht.“

Aber damit Sie nicht völlig im Corona-Regen stehen bleiben müssen, hier eine Wasserstandsmeldung unserer Überlegungen. Denn mit allen Veranstaltern stehe ich natürlich im Kontakt und alle möchten gerne nach den Ferien irgendwie weitermachen. Obwohl es sich für mich eher wie ein Neuanfang anfühlt, so lange war ich jetzt in meiner Arbeit allein auf meine Gedanken bezogen. Das muss ja auch nicht schlecht sein, im Gegenteil.

Aktuelle Infos zu allen Veranstaltungen erhalten Sie ab sofort regelmäßig hier auf www.michael-helm.de.

Stadtbücherei Spenge

In der Stadtbücherei Spenge planen wir die Lesungen im Herbst unter coronabedingten Auflagen stattfinden zu lassen. Die erste Lesung (Anna Karenina) steht bereits unter Lesungen online. Zwei weitere sind in Planung und werden auf der Webseite in den nächsten Tagen veröffentlicht. 

In allen Fällen bitten wir Sie, sich kurz vor der Veranstaltung zu informieren, ob die Lesung wirklich stattfinden kann. Das können Sie hier auf meiner Webseite tun, auf der Bücherei-Webseite (http://www.spenge.de/buecherei) oder telefonisch in der Bücherei (05225 6322).

Gerbereimuseum Enger

Wie auch in Spenge, gehe ich davon aus, dass wir die Paris-Lesung dort unter angepassten Bedingungen stattfinden lassen können. Ich würde mich freuen, Sie in dem netten Ambiente auch dort wiederzusehen. Genauere Infos bleiben auch hier abzuwarten.

Stadtbibliothek Herford

Hier ist die erste Lesung mit mir von Seiten des Fördervereins Buch.Bar schon Ende August im Gespräch. Sie soll „Open Air“ im Hinterhof der Bibliothek stattfinden. Ob, wann und wie genau, erfahren Sie dann hier in den nächsten Tagen.

Für die Matineen im Herbst bin ich mit der Bibliotheksleitung im Gespräch. Ich bin hoffnungsfroh, dass wir für die beiden Veranstaltungen eine Lösung finden werden.

Bielefeld

In Bielefeld ist eine „Open Air“-Lesung für Ende August im Gespräch. Zusammen mit zwei Musikern (Habib Yilmaz & Stefan Kallmer) überlegen wir dort Leila & Madschnun aufzuführen. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen und vertröste Sie auf hoffentlich baldige Vollzugsmeldungen hier. 

Buchhandlung Herdecke

In der Buchhandlung Herdecke haben wir die größten Probleme und wir sehen dort noch nicht die Möglichkeit, in den doch sehr engen Räumlichkeiten im Herbst Lesungen zu veranstalten. Es sei denn, wir fänden adäquate Ausweichörtlichkeiten. Da sind wir dran. Wird aber nicht einfach.

Alles Weitere hängt in naher Zukunft von unser aller Verhalten ab. Stand jetzt, bin ich noch optimistisch, dass die genannten Lesungen stattfinden könnten. Sollten die Corona-Zahlen jedoch weiter ansteigen, kann niemand von uns vorhersagen, was passiert. Die Veranstalterinnen und Veranstalter und ich sind bemüht, das alles irgendwie hinzubekommen. Grundsätzlich aber gilt: Gesundheit von Publikum, Aufführenden und Organisierenden geht vor. 

Informieren Sie sich einfach hier regelmäßig über den Stand der Dinge. 

Ich hoffe, Sie alle bald gesund wiederzusehen. 

Ihr Michael Helm

Matinee in Herford entfällt

Es ist ja nichts Neues mehr. Aber nun ist es für meine letzte Lesung vor den Sommerferien auch amtlich: Die Matinee zu Heinrich Heine (Infos) in der Stadtbibliothek Herford am 10. Mai wird entfallen.

Da wir alle nicht wissen, wie es weitergehen wird, würde ich Sie bitten, hier regelmäßig nach zukünftigen Lesungen zu schauen. (Die Webseite ist neben Facebook mein einziger Draht zu Ihnen.)

Natürlich haben wir bereits Lesungen für den Herbst und das nächste Jahr in Planung. Das gilt für die Buchhandlung Herdecke, wie die Stadtbücherei Spenge, als auch die Herforder Stadtbibliothek. Aber es ist der Coronazeit geschuldet, dass die meisten Lesungen noch nicht auf der Veranstaltungsseite angekündigt sind. Das kann sich dann auch relativ kurzfristig ergeben. Wir dürfen alle gespannt sein!

Da die Schulen im Augenblick natürlich damit beschäftigt sind, die Jahrgänge zu betreuen, die vor einem Abschluss stehen und selbstverständlich erst einmal versuchen in den Kernbereichen für Schüler und Eltern da zu sein, finden auch die Lesescoutprojekte im Augenblick nicht statt.

Ich nutze die Zeit, um mich für ein Leben nach Corona vorzubereiten. Ihnen wünsche ich alles Gute. Bleiben Sie gesund. Denken Sie an diejenigen, die Ihre Solidarität und Hilfe brauchen.

Und schauen Sie doch einfach regelmäßig hier vorbei. Auf dem Block gibt es wöchentlich etwas Neues!

Ihr Michael Helm

Aus dem Block …

vorbei

ich kann sie drehen und wenden
ich finde meine komfortable ansicht
der dinge nicht wieder

Jon Fosse – Melancholie

Ende des 19. Jahrhunderts: Der norwegische Maler Lars Hertervig studiert in Düsseldorf Landschaftsmalerei. Er hat sich ein kleines Zimmer gemietet und verliebt sich in Helene, die fünfzehnjährige Tochter seiner Vermieter. Dieses nicht einmal richtig entflammte Verhältnis findet die Ungnade der Familie. Lars soll die Wohnung verlassen. Das Scheitern der Beziehung scheint Lars Hertervig verrückt werden zu lassen.

Was auf der inhaltlichen Ebene einfach erscheinen mag, nimmt sich in Hertervigs Denken anders aus. Denn von Anfang an ist seine Sicht der Dinge „anders“. Gedanke um Gedanke kreist in seinem Kopf, wiederholt sich, ordnet sich scheinbar neu. Niemals kommt sein Denken zu einem Abschluss. Der Geisteszustand Hertervigs grenzt an Verwirrung und seine Gedanken verwirren sich mehr und mehr durch die ihn befremdenden Erlebnisse. Sind seine Gedanken wahnhaft, Verfolgungsfantasien oder der Ausdruck seiner Realität?

Dies lässt Jon Fosse in seinem Roman „Melancholie“ offen. Er betrachtet das Geschehen aus der Sicht Hertervigs. Er versteht es in einer ausgefeilten, dem Denken dieses Menschen entsprechenden, einfachen Sprache, die subjektive Welt Hertervigs darzustellen. Das ist faszinierend und schwer zu lesen zugleich, denn die unendlichen Gedankenketten Hertervigs wälzen sich über etliche Seiten dahin. Wie einprägsam Fosses Sprache ist, stellte ich fest, als ich das Buch fortlegte. Die ewigen Wiederholungen und Wortketten begannen, von meinem Denken Besitz zu ergreifen, wie musikalische Ohrwürmer. Fast suggestiv haben sie sich in den Kopf eingeschlichen und es brauchte Zeit und Ablenkung, um sich wieder aus dieser zirkulären Gedankenwelt Hertervigs zu befreien.

Jon Fosse hat für das Denken eine Sprache geschaffen, in der Existenzielles einen einfachen Ausdruck findet. In dem, was sich zwischen den Gedankenketten auftut, rührt er an der Grenze des Unbewussten.

Mit der Geschichte Lars Hertervigs ist der Roman nicht zu Ende. Zwei weitere Erzählungen setzen an die Hertervig-Geschichte an, die sich wie die folgenden Akte eines Theaterstücks ausmachen. Generationen später werden Personen betrachtet, die mit Hertervig in familiärer Beziehung standen. Auch in diesen Erzählungen ist es der faszinierende Stil Fosses, der einen in seinen Bann zieht.