Michael Helm

Das beste Europa, das wir bisher hatten

vom 23. Januar 2017

Gedanken zur Heine-Lesung am Mittwoch

Wenn ich am kommenden Mittwoch (25.01.17, 19.30 Uhr, Infos») zur Heinrich Heine-Lesung in Spenge antrete, so diesmal mit dem Gefühl, dass es keine Heine-Lesung ist, wie viele der zurückliegenden: ein anregender Abend mit Gedichten und Texten des deutschen Dichters. Heine war immer aktuell, keine Frage. Aber etwas hat sich verändert. Was wird aus diesem Europa, für das Heine schon in seiner Epoche, als es die EU noch gar nicht gab, so vehement eintrat? Es gab seinerzeit nicht einmal ein Deutschland, wie wir es heute kennen, geschweige eine Deutsch-französische-Freundschaft.

Können wir uns trotz seiner Texte nicht mehr erinnern, wie dieses Europa einmal ausgesehen hat? Die Antwort auf diese Fragen sind in den letzten Monaten dringender denn je geworden. Jetzt, da wir ein freiheitliches, friedliches und demokratisches Europa kennen. Wir wissen, wie das ist. Wir wissen, wie das geht! Heinrich Heine zu lesen, kann uns anspornen, uns um dieses Europa zu sorgen, das er nicht kannte, für das er aber kämpfte. Uns zu sorgen, es zu bewahren und zu verbessern, weil es oft nicht gut genug war, bestimmt. Aber das beste Europa, das wir bisher hatten. Machen wir es besser: demokratischer, gerechter, sozialer und auch wieder friedlicher.

mh

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