Heute ist der Todestag Heinrich Heines
Am 17. Februar 1856 ist Heinrich Heine in Paris gestorben. Auf dem Friedhof Montmartre liegt er begraben. Es war die Stadt seines Exils, seine zweite Heimat, nachdem seine Schriften in Preußen verboten worden waren.
Matinee mit Michael Helm
„Alles dreht sich hier im Kreise“ – Heines munter-quirliges Paris
Stadtbibliothek Herford | 10.05.20 | 11 Uhr | Infos
In Paris verbrachte er auch die letzten acht leidvollen Jahre vor seinem Tod. Gefesselt an die Matratzengruft, wie er sein Krankenlager selbst beschrieb, unfähig sich zu bewegen, teilweise gelähmt. Dennoch stammen viele seiner bedeutenden Gedichte aus dieser Zeit und wurden im Romanzero, einem späten Gedichtband veröffentlicht.
Zum Lazarus
von Heinrich Heine
Laß die heilgen Parabolen,
Laß die frommen Hypothesen –
Suche die verdammten Fragen
Ohne Umschweif uns zu lösen.
Warum schleppt sich blutend, elend,
Unter Kreuzlast der Gerechte,
Während glücklich als ein Sieger
Trabt auf hohem Roß der Schlechte?
Woran liegt die Schuld? Ist etwa
Unser Herr nicht ganz allmächtig?
Oder treibt er selbst den Unfug?
Ach, das wäre niederträchtig.
Also fragen wir beständig,
Bis man uns mit einer Handvoll
Erde endlich stopft die Mäuler –
Aber ist das eine Antwort?
(Gedichte 1853 und 1854)