Michael Helm

Lew Tolstoi

Anna Karenina

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie dagegen ist unglücklich auf ihre besondere Art.“

Es ist einer der bekanntesten Sätze Lew Tolstois und er stammt aus Anna Karenina. Der Roman handelt von zwei außergewöhnlichen Frauen, die aus unserer Kultur nicht mehr fortzudenken sind.

Die Hauptfigur Anna Karenina kommt aus gutem, adeligem Hause, ist verheiratet, gesellschaftlich geachtet und eine Dame von Welt. Im russischen Gesellschaftsbild des 19. Jahrhunderts sollte ihr nichts zu wünschen übrig bleiben. Anna Karenina jedoch will es anders: Sie entscheidet sich für die Liebe und gegen die monotone Ehe, für ihre Freiheit und gegen die gesellschaftliche Konvention. Zur damaligen Zeit eine tragische Entscheidung. In der Darstellung dieser großartigen literarischen Figur liegt immer noch das Potential zur Diskussion überkommener Rollenfestlegungen von Frauen in der Gesellschaft. Damals, wie heute.

Lew Tolstoi schildert in ihr ein psychologisch genau gezeichnetes Charakterbild im Spiegel der damaligen russischen Gesellschaft. Und in dieser Gesellschaft muss Annas Geschichte tragisch enden. In Auszügen widmet er sich dem Stoff, der nicht nur klassische russische Literatur geworden ist, sondern ein Stück Weltliteratur. Dostojewski nannte den Roman ein „vollkommenes Kunstwerk“. 

Dauer: ca. 2 x 45 Minuten