Annette von Droste-Hülshoff
Die Judenbuche
Eine Novelle aus dem gebirgichten Westfalen
Gelesen von Michael Helm
Die Lesung zur westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff von Michael Helm widmet sich ihrem bekanntesten Prosastück und einem berühmten Mordfall. Wären alle Geschichten, die von einem Mord handeln, Krimis, dann könnte man »Die Judenbuche« wohl als einen solchen bezeichnen.
Friedrich Mergel wäre dann ein Täter, der, durch Herkunft und Milieu beschädigt und durch falsche Leitbilder geprägt, seine Identität verliert und zum Mörder am Juden Aaron wird. Es ist damit nicht zu viel verraten, denn die Judenbuche ist kein Krimi, sondern eine der bekanntesten deutschen Novellen und eine klassische Schullektüre.
Wie kann Mergel mit der unentdeckten Täterschaft leben, dies ist eine entscheidende Frage der Erzählung. Neben der durchaus spannenden Handlung entwirft Annette von Droste-Hülshoff eine soziale Analyse der ländlichen Gesellschaft ihrer Zeit, worin sie die Fragen nach Schuld und Sühne eines Menschen aufwirft. Die Geschichte Friedrich Mergels spielt direkt vor unserer Haustür im gebirgichten Westfalen.
Michael Helm liest Auszüge aus ihrer Novelle und stellt diese wie gewohnt in ihren literarisch-historischen Kontext. Die Judenbuche ermöglicht einen besonderen Blick auf die Geschichte der Region und in die gesellschaftlichen Konventionen und Moralvorstellungen der damaligen Zeit.
Dauer: ca. 2 x 45 Minuten