Michael Helm

Tipps in Zeiten der Stille

vom 01. April 2020

Aufgelesenes V

Im Moment habe ich Zeit für Dinge, an die ich kaum zu denken hoffte. Noch nie so viele abseitige Autoren gelesen. Solche, die mir Freaks empfohlen, die kein Mensch jenseits des Literaturbetriebs kennt und die wahre Entdeckungen sind. Aber dazu später dann mehr …

Im Moment haben aber auch Menschen in den sogenannten „sozialen Medien“ Zeit, etwas zu tun, wofür bislang Zeit oder Muße fehlte. Musiker machen tolle Clips, Schauspieler lesen vor und es werden Beiträge geteilt, die über das niveaulose sonstige Rauschen in den En Vogue-Medien weit hinausgehen.

Auf zwei wunderbare Möglichkeiten möchte ich hinweisen. Auf der Seite der Berliner Schaubühne lesen Schauspieler Texte aus dem Homeoffice. Explizit der Beitrag von Laurenz Laufenberg wurde mir dort empfohlen.

Er liest aus Stefan Zweigs Die Welt von Gestern einen Auszug, der auf ganz gespenstische Weise unter die Haut geht. Denn Zweig beschreibt darin das nahezu jugendliche Gefühl eines gemeinsamen Europas. Nur, dass er damit die Zeit vor dem ersten Weltkrieg beschreibt. Ich will nicht zu viel verraten. Hört rein!

„Zwangsvorstellungen“
Laurenz Laufenberg liest aus Die Welt von Gestern von Stefan Zweig
Schaubühne Berlin | Link

Eine wahre Fundgrube ist das Angebot der Berliner Bühne für Theaterfreunde. Denn die Schaubühne sendet jeden Abend Inszenierungen aus dem Videoarchiv. Täglich zwischen 18.30 Uhr und 24 Uhr. Das lohnt sich wirklich. Man kann und sollte dafür etwas übrig haben. Spenden für das Haus sind natürlich gerne gesehen.

Schaubühne Berlin – Ersatzspielplan
Programmübersicht und wie es geht | Link

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!
Selbst in C-Zeiten.

mh

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