Michael Helm

Potsdam – Ein Reiserückblick

Kino. Kino. Kino.

An drei Abenden ins Kino. Das haben wir lange nicht mehr gemacht. Thalia, das ist in Potsdam keine Muse, das ist auch keine Bücherkette, das ist in Babelsberg ein traditionsreiches Kino mit angeschlossener Wohlfühlbar. Drei Kinoabende: „Indiana Jones“ erinnerte mich an alte Hollywoodstreifen und solch ein Abend gehört irgendwie in einen Sommerurlaub. „Die Unschärferelation der Liebe“ mit Caroline Peters und Burghart Klaussner ist ein wunderbarer Film, dessen Geschichte wir in gleicher Besetzung schon auf den Bühnenbrettern in Düsseldorf gesehen hatten. Sehenswert. Und „Alma & Oskar“, über die tragische Liebesgeschichte Alma Mahlers mit Oskar Kokoschka, ließ sich auch gut anschauen.

Ja, und dann gibt’s natürlich den ganzen Tratsch über die Filmstadt Babelsberg. Den erfährt man selbstverständlich im Filmmuseum sehr schön aufbereitet. Von Fritz Lang bis Tarantino. Da fehlt einem nichts. Die Geschichte der Filmstudios vor und im Nationalsozialismus, in der DDR und bis heute.

Da habe ich mir vorgenommen, das alte Kino nicht länger so sträflich zu vernachlässigen, wie in den vergangenen Jahren.

Aus dem Block …

Klassik trifft Rock, schon wieder?

Diese Frage könnte man sich stellen. Rock, Hard Rock, Pop, viele Musiker*innen haben mittlerweile mit bekannten Orchestern zusammen gespielt, live. Die Aufnahmen gab es dann auf CD oder auf allen anderen Kanälen zu hören. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich. Mit einer Ausnahme, nämlich bei Metallica, fand ich sie nicht unbedingt beeindruckend.

Bei New Model Army ist das etwas anderes. Sie spielten mit Sinfonia Leipzig zusammen. In Leipzig fand das Konzert auch statt. Jetzt kann man die Aufnahme als „Platte“ hören. Ich bin begeistert.

Es bleibt der Sound der Band, das finde ich wichtig. Oft nimmt sich das Orchester angenehm zurück, um dann im Detail wunderbare Klangbilder zu schaffen, die das Stück tragen, begleiten oder ihm eine kleine Nuance verleihen, die ich vorher nicht entdeckt hatte. Es sind Stellen, in denen das Orchester Passagen der Songs mit klassischen Mitteln interpretiert, als wären die Stücke dafür geschrieben. Da wird nicht gezaubert, da produziert sich niemand vor dem anderen. Die New Model Army-Songs, ob alt oder jung, geben auch orchestriert ein unglaublich stimmiges Bild ab. Auch wenn die zwei musikalische Welten sehr weit voneinander entfernt zu liegen schienen. Das gilt nicht nur für die langsameren sondern auch für die Hochtempostücke. Aus zwei musikalischen Welten wird eine einzige.

Das hätte ich gerade bei dieser Gruppe, die ich seit Jahrzehnten gerne höre, nicht unbedingt gedacht. Vielleicht war das ein Fehler, denn diese besondere Art die Songs zu spielen, scheint durchaus in der Musik New Model Armys angelegt zu sein. Schön, wenn man trotz anfänglicher Skepsis so angenehm überrascht wird.

Auftrittsimpressionen

Hier einige Impressionen unseres Auftritts am 09. September 2023:

Die Vorlesewerkstatt war ein Projekt der Aktion „Herford liest ein Buch“, initiiert und organisiert vom Förderverein der Stadtbibliothek Herford, Buch.Bar.

hinten: Michael Helm | Lennard Haubrich | Jan-Hendrik Lobstein | Lennert Waletzko
vorne: Maximilian Holtkamp | Anabel Koop | Emily Pautz | Maliha Ahmed

Sechs Wochen hatten die Jugendlichen aller Herforder Schulen an Texten zum Erwachsenwerden in den 1980ern und den 2020ern gearbeitet, ein Coming Of Age zweier Jahrzehnte. Die Lesung war unsere Abschlussveranstaltung in der Stadtbibliothek Herford.

Hat Spaß gemacht. Danke an alle!