Georg Trakl
»Es schwankt der rote Wein an rostigen Gittern«
Gedichte in Herbstfarben von Georg Trakl
Michael Helm liest aus dem Leben und Werk zum 100. Todestag des Lyrikers
Er war der Dichter des Herbstes, der dunklen Farben und des Abends. Seine Gedichte haben einen ruhigen, einen unvergänglichen Klang, obwohl sie häufig von Vergänglichkeit sprechen. Es sind die leisen Töne des Verfalls; in seiner Lyrik, wie in Georg Trakls Leben. Der 3. November ist sein 100. Todestag und Michael Helm widmet diesen ruhigen und besinnlichen Abend einem besonderen Dichter.
Georg Trakl war jemand, der das Leben nicht auf der leichten Schulter trug. In Salzburg geboren, ein mäßiger Schüler, versuchte er sich als Apotheker durchzuschlagen und war in dieser Funktion auch als Stabsoffizier im Ersten Weltkrieg. Jung, mit nur siebenundzwanzig Jahren, ist er schon 1914 in Krakau gestorben. Trotz ihrer Melancholie schimmern seine Gedichte in einer feinen sprachlichen Ästhetik. Michael Helm liest die Gedichte Trakls, aus Texten und Briefen und stellt sie in einen biografischen und historischen Zusammenhang: ein nachdenklich-herbstlicher Abend zu einem großen deutschsprachigen Lyriker.