Europa
Ein literarisches Statement für eine alte Idee
Mit Texten von Heine, Tucholsky, Gryphius, Einhard, Alkuin, Twain u. a.
Europa steht auf dem Prüfstand. Doch die Idee eines geeinten Europas ist eine alte Geschichte. So alt, dass wir sie machmal aus den Augen verlieren? Michael Helm, Schriftsteller und Rezitator, setzt bei seiner Lesung prägnante literarische Mosaiksteine nebeneinander. Er lädt uns ein, über Zeiten und Umstände hinweg, Gedanken der Dichter und Denker zu hören, die für Europa stritten, bevor es die EU überhaupt gab.
Karl der Große hatte seine Idee von Europa. Alkuin und Einhard waren Gelehrte an seinem Hof, die sein Europa zu bauen hatten, in Gedanken und in Taten. Schriftsteller wie Gryphius, Heine und Tucholsky waren Mahner und Kritiker in sehr unterschiedlichen Epochen, mit ihren Überzeugungen, wie europäische Nationen miteinander und nicht gegeneinander existieren sollten.
Heinrich Heine etwa floh vor den Preußen ins Pariser Exil, weil seine kritischen Schriften zu Hause verboten waren. Er kämpfte für die Idee von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Er liebte Frankreich und die Franzosen, wie er seine deutsche Heimat liebte. Das gelang ihm in Zeiten der Verachtung und des Krieges. Er kritisierte, verlachte, weinte und liebte und er war ein mutiger Visionär des europäischen Gedankens.
Sie alle schätzten ein Europa der Verschiedenheiten und Schrulligkeiten. Jeder sein eigenes, jeder ein besonderes. Bei all den befremdlichen Ereignissen der letzten Monate ist es an der Zeit, einzustehen für diese alte Idee. Lassen Sie uns gemeinsam über dieses Europa lachen, es kritisch beäugen, es lieben und einsichtig verspotten. Nicht um es beiseitezulegen wie eine verstaubte Idee, sondern mit Leben zu füllen, wie es all diese Autoren getan haben: mit Humor, Nachdenklichkeit und vielleicht auch mit ein bisschen Stolz.