Don Quijote
Ritter von der traurigen Gestalt
Ein großes Stück Weltliteratur zum 400. Todestag des Miguel de Cervantes
Eine schlotterige Gestalt mit geflicktem und gemogeltem Rüstzeug – jedoch hoch zu klapprigem Rosse; an seiner Seite ein rundlicher bauernschlauer Kerl auf seinem Esel – der den realen Boden nie weit entfernt unter seinen Füßen weiß. Diese zwei unglaublichen Gestalten reiten seit mehr als 400 Jahren durch die Welt der Bücher, Filme, Gemälde, Comics und über die Bühnen – ein fahrender Ritter und sein Schildknappe. Das lustig-tragische Bild dieses ungleichen Paares ist so prägend geworden, wie die Namen der beiden: Don Quijote und Sancho Panza.
Liebevoll begegnet Michael Helm dem berühmten Paar der Weltliteratur bei seiner Lesung zum 400. Todestag des Miguel de Cervantes. Bei seiner Lesung reiten sie ein in Spenge. Vielleicht passen Ritter und Knappe so wenig in das Bild der Stadt, wie sie schon zur damaligen Zeit in das Bild ihrer Welt in der Mancha gepasst haben. Es sind zwei Fremde und uns doch so vertraute Figuren, die unsere Fantasie seit Kindertagen beflügeln, wie auch die Werke vieler europäischer Künstler seit über vierhundert Jahren.
Michael Helm erzählt von den Abenteuern des großen Idealisten Don Quijote, der als Beschützer der Schwachen und Armen jedes Unrecht auf der Welt bekämpfen wollte, um dafür wieder und wieder Prügel zu beziehen. Und wie er sich immer verlassen konnten auf seinen treuen Sancho Panza, den bodenständigen Realisten, der dennoch hoffte, einmal der eigene Herr auf seiner kleinen Insel zu sein. Diese Geschichten rühren uns im Herzen und regen uns an zu tieferen Gedanken über das Menschliche in uns.
»Ich denke so, und so ist es,« ist einer der bedeutenden Sätze des Don Quijote. Die Figur gehört zu den großen literarischen Schöpfungen, in denen der Mensch in seinem Ringen nach Erfüllung seiner Selbst zum Urbild geworden ist. An das unvergessliche Werk des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes, der am 24. April 1616 in Madrid verstarb, möchte Michael Helm zu gegebenem Anlass erinnern.
Wer also in heutigen Tagen das große Ideal vor Augen trägt und dennoch den Boden nicht unter den Füßen verlieren möchte, der kann dem Don Quijote und seinem Sancho Panza in Spenge tatsächlich begegnen, bei einer humorvollen und nachdenklichen Lesung, mit einem Gläschen Rotwein, einem herrlichen Stück Poesie und einem gesunden Stück Realitätssinn.