Michael Helm

„Das Wichtigste ist, dass man nicht verloren geht …“

21.11.2019 | 19:30 – 22:00
Buchhandlung Herdecke, Hauptstraße 26, 58313 Herdecke

Gedanken und Erinnerungen von Menschen einer jüdischen Gemeinde in NRW

Lesung aus Interviews und Gesprächen von Michael Helm

 

Dass jetzt die neue Synagoge gebaut wird? Wir freuen uns und wir weinen. Größere Freude hätte man uns nicht machen können. (…)

 

Dieses Zitat stammt aus einem der Interviews, das Michael Helm mit Mitgliedern einer kleinen jüdischen Gemeinde im Kreis Herford geführt hat. Es wurde zum Titel des gleichnamigen Buches zum Wiederaufbau der Synagoge, die die Nationalsozialisten 1938 niedergebrannt hatten. Wolfgang Heinemann hatte das alles noch selbst erlebt. Auf die Frage, was er sich für seine jüdische Gemeinde in der Zukunft wünsche, sagte er:

 

Es hat hier so viele private Freundschaften zwischen Juden und Christen gegeben: Schachfreunde, Leute, die über neue Bücher diskutiert haben und es war wirklich gut. Ich möchte, dass so etwas wieder entsteht, nichts Besonderes. Wir möchten nur, dass mit den christlichen Gemeinden ein gutes Verhältnis herrscht. Das ist mein Wunsch. Ein ganz normales Miteinander.

 

Michael Helm liest bei seiner Lesung in der Herdecker Buchhandlung aus diesem Buch. Eindrucksvoll erzählen Menschen, wie sie jüdisches Gemeindeleben in Deutschland erleben, welche Erinnerungen sie mit sich tragen, welche Vorstellungen und Wünsche sie haben, wie das Leben im Alltag einer kleinen Stadt in NRW funktioniert. Die Menschen, die erzählen, sind Zeitzeugen des Krieges gewesen, Menschen die aus der ehemaligen Sowjetunion gekommen sind, um in der Gemeinde eine neue Heimat zu finden, junge Menschen, ältere Menschen, Menschen, die in Deutschland, die in NRW ihren Alltag leben. 

Fast zehn Jahre nach dem Erscheinen des Buches sind viele der angesprochenen Themen wieder so drängend geworden, wie es sich manche der Interviewten nicht hätten vorstellen wollen. Deshalb ist Michael Helm mit dem Buch in Schulen unterwegs und bei seinen Lesungen: Damit nicht vergessen wird, was diese Menschen ausmacht.