Annette von Droste-Hülshoff
Durchwachte Nacht
Zum 175. Todestag – Ein lyrischer Sonntag aus dem Leben & Werk der Dichterin
Sie schrieb Gedichte, die zu den eindrucksvollsten der deutschen Lyrik zählen: Der Knabe im Moor, Modesaufgang oder Im Grase. Die Titel tragen die besondere Stimmung in sich. In einem ihrer Gedichte liegt ihr lyrisches Ich wach, lauscht, wartet, träumt … Stunde um Stunde werden zu einem feinen Geräusch- und Gedankengewebe, das uns durch die Durchwachte Nacht trägt. Jeder nächtliche Augenblick hat seine eigene Stimmung, die Annette von Droste-Hülshoff in poetischen Bildern zeichnet.
Sich als Dichterin in einer von Dichtern dominierten Szene der Literatur Gehör zu verschaffen, war zu ihrer Zeit weder selbstverständlich noch einfach. Dass sie im gesellschaftlichen Kontext einer westfälischen Adelsfamilie einer ganz anderen Rolle gerecht werden sollte und sich den gegebenen Konventionen widersetzen musste, ist eines der Spannungsfelder, in dem sie sich Zeit ihres Lebens bewegte. Obwohl Annette von Droste-Hülshoff selbst schrieb, man möge sie vielleicht erst in hundert Jahren lesen, wurde sie zu ihren Lebzeiten bereits veröffentlicht, gelesen und beachtet. Michael Helm wird aus ihrem Leben erzählen, sowie bekannte und weniger bekannte lyrische Werke der Annette von Droste-Hülshoff vortragen.