Michael Helm

Nicht-Empfehlung der Woche

vom 13. Juni 2016

Es gibt Menschen, die einem Hilfe bei der Auswahl guter Lektüre sind, die wichtigsten: der Buchhändler meines Vertrauens und die, mit meiner Lesebesessenheit vertraute, Bibliothekarin. Letztere entzog meinem neugierigen Blick just eine Neuerscheinung mit den Worten: „schwervermittelbar und stinkt!“ Damit war alles gesagt. Was derart präzise auf den Punkt gebracht schien, hatte jedoch einen psychologischen Haken. Ich kann mich einfach nicht erinnern, wie Autor und Titel des Buches heißen, das mir ein hochgeschätzter Kollege in Sachen Buchbesessenheit gerade erst empfohlen hatte. Die Nicht-Empfehlung der Bibliothekarin bekomme ich jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Ich kann machen, was ich will. Wann bekommt man schon mal Schwervermittelbares, das stinkt, nicht-empfohlen! Zu deinem Schutze, lieber Leser, bedecke ich das mir nicht-empfohlene Werk mit meinem Schweigen. Es hat übrigens wirklich gestunken.

mh

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