Rheinsberg
Ein Bilderbuch für Verliebte
Erzählung von Kurt Tucholsky
Gelesen von Michael Helm
Nachmittags lagen sie im Boot. Der Himmel war klar, noch einmal gab der Sommer seine Wärme. (…) Eine Reihe leuchtender Tage – das kommt nie wieder! Heiter Glück verbreiten! – Wir wollen uns Erinnerungen machen, die Funken sprühen!
Kurt Tucholsky
Claire und ihr Wölfchen entfliehen für ein paar Tage der Berliner Großstadtmonotonie und der Prüderie der wilhelminischen Zeit. Sie fahren mit der Eisenbahn ins märkische Rheinsberg; sie necken, zanken, amüsieren und lieben sich. Getarnt hinter dem Trugbild des Ehepaars Gambetta verbringen sie unbeschwerte Tage ihrer Jugend und jungen Liebe.
Rheinsberg ist sein Erstlingswerk aus dem Jahr 1912. Kurt Tucholsky lebte von 1890-1935. Wegen seines satirisch-politischen Engagements als Redakteur und Schriftsteller der Weimarer Zeit sind nicht viele seiner Werke von solch einer Unbeschwertheit. Rheinsberg ist eine heitere Hymne auf die Freude am Dasein. Tucholsky schrieb diese Geschichte in einer kecken Leichtigkeit, die noch immer ansteckt. Ein kleiner Gaumenschmaus, eine kleine Geschichte, mit feinen Nuancen und Anspielungen auf die bürgerliche Gesellschaft, mit einer Prise schalkhafter Erotik und Esprit, von der Tucholsky selbst schrieb: »Aber was in dem Buch da ist: das weiß ich schon. Eine bessere Zeit, und meine ganze Jugend.«
Dauer: ca. 2 x 45 Minuten